Einblasdämmung für Dachschrägen und das flache Dach
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Der große Vorteil der Einblasdämmung ist beim Dach von Bestandshäusern, dass oft keine aufwändigen Vorarbeiten nötig sind. Bisweilen bohrt man für die Einblasdämmung nur an den richtigen Stellen Löcher bis man den Hohlraum erreicht, und füllt durch diese Löcher dann Einblas-Dämmstoffe in die Hohlräume. Fertig. Das kann beim schrägen wie beim flachen Dach funktionieren.
Einblasdämmung bei Dachschrägen
Eine Einblasdämmung ist bei schrägen Dächern eine Zwischensparren-Dämmung. Sparren sind die von unten (Dachtraufe) nach oben (Dachfirst) verlaufenden Balken, die als Tragekonstruktion für die Dachhaut (oberste Dachschicht) dienen.
Dachlatten sind beim Dach mit Dachschrägen die auf den Dachsparren befestigten und seitlich verlaufenden Hölzer der Tragekonstruktion. Als Gefach bezeichnet man schließlich die Zwischenräume zwischen den Sparren und Latten. Für die Einblasdämmung im Zwischensparren-Bereich beim schrägen Dach kommt beispielsweise das Dämmsack-Verfahren zum Einsatz.
Dämmsack-Verfahren
Auf die Größe der Dachgefache zugeschnittene Folienschläuche werden in die Gefache eingepasst und mit Luft aufgeblasen. Dadurch füllen sie den Zwischenraum zwischen den Sparren im Dach gut aus. Anschließend kommt es zur Einblasdämmung, bei der Zellulose in die Dämmsäcke im Zwischensparren-Raum eingeblasen wird.
Andere Verfahren der Einblasdämmung beim Dach
Als Alternative werden Dämmstoffe bei der Einblasdämmung ohne Dämmsäcke in Hohlräume eingebracht. Die Hohlräume befinden sich beim Dach im Zwischensparren-Bereich zwischen der Innenverkleidung und oberen Dachschichten. Einsetzbar sind für die Dämmung der Dachschrägen in diesem Fall neben Zelluloseflocken auch andere Dämmstoffe wie Steinwolle-Flocken.
Einblasdämmung beim flachen Dach
Beim als Kaltdach konzipierten Flachdach kommt die Einblasdämmung ebenfalls in Frage. Die Dämmstoffe werden entweder durch bereits vorhandene oder für die Einblasdämmung gebohrte Öffnungen ins Dach eingeblasen. Sie füllen dann einen Hohlraum zwischen Wohnraumdecke und Dachabdichtung aus.
Herausforderungen
Wer sich für eine Einblasdämmung beim Dach entscheidet, trifft auf einige Herausforderungen, ob es nun nun um Dachschrägen oder Flachdächer geht. Einerseits muss die gesamte Dachkonstruktion auch nach der Dachdämmung so konzipiert sein,
- dass beim Schrägdach keine Feuchtigkeit aus dem Hausinneren im Dachinneren kondensiert, da ansonsten Schimmel-Bildung droht,
- dass keine Feuchtigkeit von außen in die Dämmschicht und weiter ins Gebäudeinnere eindringt.
Eine weitere Herausforderung für die Einblasdämmung wie andere Dachdämmungen ist das Vermeiden von Wärmebrücken. Wärmebrücken sind Stellen eines Hauses, an denen Wärme besonders schnell abfließt.
Aus diesen und weiteren Gründen ist Einblasdämmung eine Sache für Fachbetriebe und lässt sich nur von den wenigsten Hausbesitzern selbst durchführen. Weitere Informationen finden Sie auch in einer Broschüre des hessischen Wirtschaftsministeriums.