Flachdachdämmung: Dämmstoffe hängen von der Dachnutzung ab
Ein genutztes Flachdach benötigt stärkere Isolierung als ein ungenutztes, Bild: Recitel Dämmsysteme
In diesem Text behandeln wir einige bauliche Fragen zur Flachdachdämmung. Ein genutztes Flachdach wird nach geltenden Regeln anhand der DIN 18195 Bauwerksabdichtungen gedämmt, für ein ungenutztes Dach wird die allgemeinere DIN 18531 Dachabdichtung herangezogen. Diese Unterscheidung der unterschiedlichen Nutzungen ist für eine Dämmung und Isolierung deshalb wichtig, da besonders eine intensive Nutzung hohe Anforderungen an das Material der Dämmstoffe stellt. Zusätzlich wird anhand der Ausführung in einschalig und zweischalig, also unbelüftet und belüftet, unterschieden. Falls Sie sich eher für finanzielle Aspekte interessieren, finden Sie hier unsere detaillierte Übersicht zu den Kosten einer Flachdachdämmung.
Am häufigsten wird das einschalige, unbelüftete Flachdach im Bau verwendet. Das Dämmen kann hier mit vielen verschiedenen Materialien ausgeführt werden, insbesondere Polyurethan-Hartschaum in Form von Platten, Mineralwolle oder Schaumglas-Platten. Bei einem genutzten oder begrünten Flachdach muss die Isolierung aus einem Werkstoff bestehen, der hoher bis extrem hoher Druckbelastbarkeit entspricht, speziell Schaumglas. Zum Erreichen des vorgeschriebenen Gefälles von mindestens 2 Grad können speziell gefertigte Gefälledämmelemente eingesetzt werden.
Isolierung vom Flachdach wird meist von innen aufgebracht
Abhängig von den Dacharten wird die Dämmung aufgebracht. Sowohl beim ein- als auch beim zweischaligen Flachdach wird die Dämmung in der Regel von innen aufgebracht. Beim einschaligen Warmdach wird auf die Tragkonstruktion, falls notwendig, Gefällebeton und Ausgleichsschicht aufgetragen. Darauf werden direkt die Dämmung und die Dampfsperre verlegt und die Dacheindeckung schließt den Aufbau ab.
Im belüfteten Kaltdach hingegen wird auf die Tragkonstruktion direkt Dampfsperre und Wärmedämmung aufgebracht, danach folgt eine Luftschicht zur Gewährleistung der Hinterlüftung. Anschließend werden Sparren, Schalung und die Dacheindeckung aufgebracht. Sonderfälle stellen das Umkehrdach und die Dachbegrünung dar. Beide erfordern besondere Lösungen beim Dämmen und Isolieren.
Das sogenannte Umkehrdach bietet eine der einfachsten Möglichkeiten zur Dämmung flacher Dächer. Als eine Sonderform des Warmdaches sind die Schichten bei der Dämmung im Gegensatz zum Warm- oder Kaltdach umgekehrt angeordnet. Für diese Dämmmethode wird die Dämmschicht auf die bestehende Dachabdichtung montiert.
Kostenübersicht: | |
Flachdachdämmung Warmdach | 45 bis 75 Euro pro Quadratmeter |
Flachdachdämmung Kaltdach | 80 bis 120 Euro pro Quadratmeter |
Flachdachdämmung Umkehrdach | 80 bis 120 Euro pro Quadratmeter |
Dämmstoffe beim Isolieren vor Feuchtigkeit schützen
Die Flachdachdämmung muss bereits beim Einbau vor dem Durchfeuchten geschützt werden, um nach dem Abdichten des Flachdaches keine Dampfblasen im Inneren der Dämmung zu erzeugen. Das Dämmen muss besonders bei empfindlichen Materialien wie Schaumglas sehr umsichtig erfolgen, da das kostenintensive und hochwertige Schaumglas leicht bricht.
Alle Durchdringungspunkte, insbesondere bei der Dachentwässerung, müssen sorgfältig abgedichtet werden. Die Flachdachdämmung sollte deswegen von einem Fachmann geplant und übernommen werden, um spätere Feuchtigkeitsschäden durch fehlerhaftes Dämmen zu vermeiden.
Auch das Material der Dacheindeckung auf dem Flachdach hat Einfluss auf die Dämmung. Ebenso muss eine Lichtkuppel fachgerecht in die Isolierung integriert werden.