Ein Flachdach bietet viel Platz für Erweiterungen
Eine Haussiedlung mit modernem Flachdach - Bildquelle © ah_fotobox - fotolia.com
Was ist ein Flachdach? Es gibt keine einheitliche Definition des Flachdaches. Die Flachdachrichtlinie empfiehlt eine Dachneigung von mindestens 1,1° (Gefälle von mindestens zwei Prozent). Die DIN 18531 unterteilt Flachdächer in zwei Dachneigungsgruppen. Dachneigungsgruppe 1 weist eine Dachneigung von bis zu 3° (Gefälle von 5,2%) auf. Dachneigungsgruppe 2 entspricht einer Dachneigung von 3° bis 5° (8,8% Gefälle). Andere Definitionen sprechen bei einer Neigung von bis zu 20° von einem Flachdach und danach von einem Steildach, während andere Werke ab einer Neigung von 10° bis 20° von einem geneigtem Dach und ab 20° von einem Steildach ausgehen. Und damit es nicht zu übersichtlich wird, verwenden andere Quellen die Begriffe "geneigtes Dach" und "Steildach" synonym.
Für "nicht genutzte" Flachdächer, das heißt, für ein Dach, auf dem weder der Aufenthalt von Personen oder dauerhafte Begrünung vorgesehen sind, ist in der DIN 18531 ein Minimalgefälle von 2% festgelegt. Bei genutzten Dächern, die auch über genutzten Räumen liegen, gibt es im Prinzip keine Regel, allerdings ist auch hier unbedingt eine sachgerechte Dachentwässerung zu beachten.
Welche Vor- und Nachteile hat ein Flachdach?
Vorteile | Nachteile |
--- | :-- |
zusätzliche Dachflächennutzung (Terrasse, Dachgarten, Solaranlage) | aufwendige Abdichtung des Daches |
flexible Grundrissgestaltung | häufige Wartungen |
Nachteile: Die Flachdachabdichtung: aufgrund der fast ebenen Fläche ist die Dacheindeckung anfälliger für Undichtigkeiten durch stehendes Wasser als ein Steildach. Schnee und Eis belasten zusätzlich die Tragkraft, was regelmäßige Wartung und Sichtprüfung notwendig macht. Insgesamt nehmen die Wartungsarbeiten bei einem Flachdach einen größeren Raum ein als bei einem Steildach.
Aufbau von Flachdächern: kaltes & warmes Flachdach und das Umkehrdach
Prinzipiell ist der Aufbau eines Flachdaches einfach: auf der Tragkonstruktion aus Stahlbeton liegen die Wärmedämmung und die Dachhaut inklusive der Dacheindeckung des Flachdaches auf. Im Aufbau wird weiterhin zwischen dem Warm- oder Kaltdach unterschieden, teils ein- oder zweischaliges Dach genannt. Der Unterschied im Aufbau liegt in der Hinterlüftung. Das zweischalige oder Kaltdach entsteht dadurch, dass zwischen der Wärmedämmung und der Dachhaut ein belüfteter Dachraum entsteht. Im einschaligen Warmdach entfällt diese Hinterlüftung.
Prüfen Sie ein Flachdach regelmäßig auf undichte Stellen und Verschmutzungen
Noch stärker als im Steildach führt eine fehlerhafte Verarbeitung der Dämmung zu Feuchtigkeitsschäden am Gebäude. Deswegen ist der Flachdach Aufbau insbesondere bei Wohn- und Geschäftshäusern am besten einer fachlich versierten Dachdeckerfirma zu überlassen.
Als versierter Heimwerker lassen sich aber viele Arbeiten am Flachdach gut selbst erledigen, sofern die Arbeitsschutzvorkehrungen ausreichend beachtet werden. Dazu zählen die regelmäßige Kontrolle der Dachentwässerung, das Entfernen von Laub und Verunreinigungen auf dem Dach sowie das Räumen von Schnee im Winter.
Welche Formen der Flachdachabdichtung gibt es?
Bitumen (-Schweißbahnen) | Kunststoff (-bahnen) |
wasserdicht\* | Temperaturbeständig\*\* |
2-9 € pro m² | 5-12 € pro m² |
mehrere Schutzschichten ( = mehr Gewicht) | einlagige Schutzschicht ( = weniger Gewicht) |
** Im Gegensatz zu der Bitumenabdeckung ist eine Flachdachabdeckung durch Kunstoff (-bahnen) temperaturbeständiger und hohen Temperaturen, so wie extremen Niederschlägen (wie z.B. Säureregen) ausgesetzt.
Sie planen eine Veränderung an Ihrem Flachdach oder möchten ein Flachdach für Ihren Naubau? Hier finden Sie Fachbetriebe für Dacharbeiten. Diese beraten Sie gerne weiter zu den Kosten eines Flachdaches und erstellen Ihnen Kostenvoranschläge.