Dachausbau & Dachgeschossausbau schaffen mehr Wohnraum
Die Gründe für einen Dachausbau sind ganz individuell: der eine wird den zusätzlichen Wohnraum kaum gebrauchen können, benötigt aber viel Stauraum. Der Andere dagegen wird froh sein über weitere Räume zum Wohnen und Leben. Wer Platz benötigt und sein Haus nicht per Anbau erweitern möchte, weiß den günstigeren Dachausbau zu schätzen. Familienzuwachs in Form von Kindern oder pflegebedürftige Angehörige machen einen Dachausbau oft schlicht notwendig.
Welche Anforderungen an den Dachausbau gibt es?
Dachkonstruktion | Dacheindeckung / Dämmung | Mauerwerk / Schornstein | Dachfenster / Dachgauben |
Tragfähigkeit | Lückenlose Dacheindeckung | Keine Feuchteschäden | Dichte Einbindung in Dachhaut |
Trocken | Intakte Dacheindeckung | Keine Risse / Abplatzungen | Anforderungen an Wärmeschutz werden erfüllt |
Keine Schädlinge oder Fäulnis | Wärmedämmung | Anschlüsse sind dicht | |
Neigung min. 35% / 40% | Trittschalldämmung |
Ein Dachausbau schafft viel Raum zur Selbstverwirklichung, Bildquelle: Hornbach Holding AG 2010
Beim Dachgeschossausbau finden viele Bauherren die Möglichkeit, an ihrem Altbau selbst Hand anzulegen und gestalterisch und handwerklich tätig zu werden. Vom lichtdurchfluteten Atelier über zusätzliche Kinder- oder Schlafräume oder die Wohnung im Dachboden für die Schwiegereltern: beim Dachausbau ist bei guter Bausubstanz fast alles möglich.
Ist der Dachausbau genehmigungspflichtig?
Lediglich statische und rechtliche Anforderungen setzen einem Dachausbau Grenzen: vor einem Dachgeschossausbau ist die Genehmigung der Baubehörde einzuholen. In manchen Gemeinden ist zusätzlich der Einbau von einer Dachgaube oder einem Kniestock für den Dachausbau nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich. Hier hilft ein Blick in die Bebauungsordnung oder der Anruf im Bauamt schnell weiter. Wenn es keine Nutzungsänderung gibt und auch die Nutzfläche oder die Dachform nicht geändert wird, dann ist keine Baugenehmigung notwendig (z.B. bei der Grundrissänderung bestehender Dachausbauten). Je nach Änderungen am Gebäude kann zusätzlich eine statische Berechnung des Vorhabens notwendig werden. Ob die Bausubstanz Ihres Gebäudes einen Dachausbau zulässt, kann von einem Baugutachter untersucht werden. Die Unterstützung eines Architekten oder Gutachters ist auch hilfreich, um den Aufwand des Dachausbaus genauer abzuschätzen. Hier kann geprüft werden, ob Versorgungsleitungen bereits gelegt oder einfach erreichbar sind, um die Kosten zu reduzieren.
Bei Arbeiten, die die Wärmedämmung betreffen, ist die EnEV für das Dach im Blick zu behalten. Wie alle anderen Bauteile muss man auch die Dachgaube dämmen und verkleiden, um Wärmeverluste zu reduzieren. Welche Dämmmaterial sich für den Dachausbau eignet, hängt von der Art der gewählten Dämmung ab. Sofern die Außenhaut des Daches nicht grundlegend saniert werden muss, eignen sich besonders Zwischen- und Untersparrendämmungen. In diesem Fällen ist der Dachausbau auch teilweise förderfähig. Wer vor allem Wert auf schnellen und preiswerten Dachausbau legt, ist mit einer Fertiggaube gut beraten. Wer ein wenig mehr Platz auf dem neuen Dach haben möchte, sollte sich einmal von Fachleuten zum Thema Dachbalkon, Dachloggia oder Dachterrasse beraten lassen. Mit diesen Erweiterungen gewinnt das Wohnen unter dem Dach ganz neue Dimensionen.
Was kostet ein Dachausbau?
Der Ausbau des Daches umfasst neben Dacharbeiten auch eine Vielzahl von weiteren Gewerken. Die Dachausbau Kosten umfassen daher auch weitere Tätigkeiten. Von Vorteil ist es, wenn zumindest bereits Anschlüsse für Strom und Wasser vorhanden sind. Die höchsten Kosten entstehen bei einer Veränderung des Kniestocks, der bei flach geneigten Dächern und geringer Grundfläche häufig empfohlen wird. Verhältnismäßig hohe Kosten entstehen, wenn ein Eingriff in die Statik des Hauses notwendig wird. Günstiger sind Dachbodenausbauten durch Dachaustritte, Dachschiebefenster oder eine Dachloggia.
In der Regel kann man für einen kompletten Dachausbau mit neuen Böden, Wärme- und Lärmisolierung, Trockenbauwänden, Heizkörpern und Elektrik mit etwa 1.000 Euro bis 1.400 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche rechnen.
Gewerk / Tätigkeit | Kosten | Anmerkung |
Dachgaube | 1.000 bis 10.000 Euro | Je nach Ausführung |
Dachfenster | 300 bis 2.500 Euro | Je nach Ausführung |
Dachdämmung | ca. 60 Euro pro qm | Umfasst Dämmwolle, Dampfsperrfolie, Lattung, Rigips, usw. |
Anstrich / Tapezierarbeiten | ca. 7 Euro pro qm | Malerarbeiten inkl. Farben und Tapeten |
Bodenverlegeplatten / Laminat | 40 bis 45 Euro pro qm | Bodenarbeiten inkl. Material und Verlegen |
Elektrik | 500 bis 750 Euro | Anschluss an Hauselektrik, Steckdosen, usw. |
Heizung / Heizkörper | 2.000 bis 3.000 Euro | Heizkörper und Verrohrung |
Treppe | 1.000 bis 5.000 Euro | Je nach Ausführung |
Weitere Arbeiten rund um Dachausbau und Dachgeschossausbau
In Verbindung mit dem eigentlichen Dachgeschossausbau stehen weitere Arbeiten rund um das Ausbauen vom Dach: Dachsanierung, eine gute Wärmedämmung und vielleicht eine neue Dacheindeckung. Im Dachausbau kommen noch Arbeiten rund um Licht und Raumhöhe dazu. Mit einem Dachwohnfenster oder einer Dachgaube wird aus dem ehemals düsteren Dachboden ein lichter und heller Raum, in dem man sich gern aufhält.
Die Raumhöhe lässt sich durch den Einsatz eines Kniestocks verändern und ausbauen. Prinzipiell gilt die Empfehlung, dass die Raumhöhe auch im Dachgeschossausbau 2,30 Meter nicht unterschreiten sollte. Lediglich direkt unter den Dachschrägen sind niedrigere Raumhöhen im Dachboden akzeptabel. Im Dachausbau muss der Einbau eines Kniestocks frühzeitig eingeplant werden, schließlich ist für einen richtigen gemauerten Kniestock eine komplette Dacherneuerung notwendig, sollte also bereits vor dem Baubeginn eingeplant werden. Ein Dachgeschossausbau wie das Ausbauen vom Dachboden geht mit teils massiven Veränderungen am Dach einher, die viele Stunden handwerkliche Arbeit und viel Material erfordern.
Ein ausgiebiger Preisvergleich mehrerer Fachbetriebe für Dacharbeiten schafft Planungssicherheit bei den Dachausbau Kosten.