Solarthermie im Überblick: Technik, Wirtschaftlichkeit & Kosten
Es gibt zwei wesentliche Nutzungsarten einer Solarthermieanlage im Haus. Man kann sie einerseits zur Warmwasserbereitung einsetzen. Andererseits ist solch eine Anlage zusätzlich zur Heizungsunterstützung einsetzbar. Weitere Aufgaben, die sich mit Solarthermie lösen lassen, ist die Erwärmung des Wassers von einem Swimmingpool / Schwimmbädern oder die Bereitstellung von Prozesswärme für die industrielle und gewerbliche Nutzung.
Die Komponenten einer Solarthermieanlage
Zwei der wichtigsten Elemente einer Solarthermie-Anlage sind die Solarkollektoren und der Solarspeicher. Hier sind eine Reihe weiterer wichtiger Entscheidungen zu treffen. Hier hat man etwa die Wahl zwischen preisgünstigeren Flachkollektoren und den teureren, aber auch ertragreicheren Röhrenkollektoren. Wichtig ist es, die passende Größe des Kollektorfeldes zu bestimmen, das man etwa auf dem Dach installiert, damit die Solarthermie Anlage optimal funktioniert. Einflussfaktoren wie die Dachausrichtung und -neigung spielen dabei eine Rolle: eine südliche Ausrichtung des Daches bei einer Neigung von 30 bis 45 Grad sind optimal.
Auch bei der Auswahl der Solarspeicher kann man sich zwischen verschiedenen Varianten entscheiden. Hier kommt es auf eine geeignete Dimensionierung des Speichers sowie auf die Speicherart an. Zur Auswahl stehen – je nach Zweck der Solarthermie Anlage – etwa bivalente Trinkwasserspeicher, einfache Pufferspeicher zur Heizungsunterstützung und Kombispeicher.
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Wirtschaftlichkeit einer Solarthermieanlage
Man muss sich in jedem Fall bewusst sein, dass Solarthermie unterstützend wirken kann. In der Regel lässt sich mit Solarthermie weder die komplette Warmwasserbereitung noch die komplette Erwärmung des Heizwassers realisieren. Wie sehr Solarthermie die jeweilige Aufgabe übernehmen kann, ist im Verlauf des Jahres unterschiedlich. So ist es oft möglich, dass die Solarthermie-Anlage im Sommer die komplette Warmwasserbereitung übernimmt, während im Winter für gewöhnlich eine zweite Wärmequelle den Löwenanteil der Heizarbeit übernimmt.
Man spricht vom solaren Deckungsgrad, wenn es darum geht, wie hoch der durchschnittliche Anteil des Heiz- oder Trinkwassers ist, der durch die Sonnenenergie erwärmt wird. Mit einer Solarthermieanlage für Warmwasser rechnet man im Schnitt mit einer solaren Deckungsrate von circa 60%. Das bedeutet, dass über das Jahr betrachtet die Solarthermie sechzig Prozent der Kosten für die Warmwasserbereitung einspart. Bei einer Kombianlage für Warmwasser und Heizung ist die Betrachtung etwas komplexer und hängt stark von der Immobilie und dem Nutzungsverhalten ab. Man kann davon ausgehen, dass eine Solarwärmeanlage in diesem Fall 10 bis 30 Prozent der insgesamten Heizkosten abdecken kann.
Preise & Fördergelder für Solarthermie
Eine nicht unwichtige Frage lautet auch: Wie hoch sind die Preise für Solarthermie und wie finanziert man die Anlage? Für Warmwasseranlagen liegen die Preise derzeit bei 3.000 bis 6.000 Euro zzgl. Montage. Bei Kombianlagen liegen die Preise zwischen 6.000 bis 12.000 Euro zzgl. Montage (meist zwischen 1000 bis 2000 Euro).
Dabei kann man unter Umständen auf eine Förderung für Solarthermieanlagen bauen, die den finanziellen Eigenanteil senkt. So vergibt das BAFA zum Beispiel Zuschüsse von 1.500 Euro aufwärts für Kombianlagen im Bestandsbau. Über die KfW-Bankengruppe kann man zusätzlich zinsgünstige Kredite für Solarthermie erhalten.
Die Planung einer Anlage für Solarthermie sollte man gemeinsam mit einem Experten angehen. Hier finden Sie Solarthermie-Fachbetriebe aus ihrer Region, die Sie gerne beraten.