Dachdämmsysteme im Test
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Bevor man Dämmstoffe für eine Dachdämmung miteinander vergleicht, sollte man wissen, welche überhaupt als Dachdämmstoffe in Frage kommen. Erste Antworten auf diese Frage gibt das Ökologische Baustoffinformationssystem WECOBIS, welches vom Bundesumweltministerium und der Bayerischen Architektenkammer betrieben wird. Teil des Infosystems ist eine Seite über Anwendungsbereiche von Dämmstoffen. Hier sieht man unter anderem, welche Dachdämmsysteme für die verschiedenen Arten der Steildachdämmung und die Flachdachdämmung geeignet sind.
Kriterien beim Vergleich der Dachdämmsysteme
Wer Stoffe einem Vergleich unterziehen möchte, braucht Vergleichskriterien. Bei einem Vergleich der Dachdämmstoffe ist solch ein Kriterium etwa die Wärmeleitfähigkeit / Wärmeleitgruppe (WLG) , bzw. neuerdings Wärmeleitstufe oder Wärmeleitfähigkeitsstufe (WLS), wobei gilt:
Je geringer die Wärmeleitfähigkeit, desto besser ist die Dämmwirkung.
Weitere Kriterien, die im Vergleich der Dachdämmstoffe eine Rolle spielen, sind
- Handhabung (einfache oder eher schwierige Bearbeitung beim Dämmen?)
- Brandschutz- und Schallschutz-Eigenschaften
- Hitzeschutz im Sommer
- der Energieaufwand bei der Herstellung der Dachdämmsysteme und
- der Preis des Dämmstoffes.
Der Vergleich der Stiftung Warentest
Die Stiftung Warentest hat im Heft 4/2012 einen Vergleich von Dämmstoffen veröffentlicht, bei dem 13 Dachdämmstoffe getestet wurden.
Eignung für den Einbau zwischen den Dachsparren | Eignung für den Einbau unter den Dachsparren |
Geeignet: 7 | Geeignet: 6 |
Im Vergleich waren nicht nur technische Eigenschaften der Dachdämmstoffe relevant, sondern auch die Handhabung zählte. Letztlich ging es hier um die Frage: Wie einfach lässt sich der Dämmstoff bearbeiten und wie hoch ist das Risiko von Wärmebrücken bei der Verarbeitung, durch die Wärme trotz der eingesetzten Dachdämmsysteme entweicht. Beim Wärmebrückenrisiko schlossen immerhin sieben Dachdämmstoffe mit „gut“ ab. Für sechs weitere gab es ein „befriedigend.
Der gesamte Vergleich der Dachdämmsysteme durch die Stiftung Warentest lässt sich für 75 Cent auf den Seiten der Stiftung Warentest abrufen.
Übersicht von häufig verwendeten Dachdämmstoffen*
Dämmstoff | Wärmeleitfähigkeit W/(mk) | benötigte Dämmdicke | Kosten/m² |
Glaswolle | 0,032-0,040 | 14 cm | 10-20 € |
Styropor | 0,035-0,045 | 14 cm | 5-20 € |
Holzfaser | 0,04-0,055 | 18 cm | 40-50 € |
Schafwolle | 0,035-0,045 | 16 cm | 15-25 € |
Blähton | 0,1-0,18 | 72 cm | 19 €/ L |
Schaumglas | 0,04-0,05 | 16 cm | 40-60 € |
XPS | 0,035-0,045 | 14 cm | 18-30 € |
Metastudie des FIW München zu Dachdämmsystemen
Auch andere Vergleiche können dazu beitragen, Dachdämmstoffe zu beurteilen. So brachte das Münchner Forschungsinstitut für Wärmeschutz 2012 die kostenlos online lesbare „Metastudie Wärmedämmstoffe – Produkte – Anwendungen – Innovationen“ heraus. Viele Ergebnisse lassen sich weiterhin für einen sinnvollen Vergleich nutzen. Aber Achtung: Nicht alle dort aufgeführten Dämmstoffe sind Dachdämmstoffe.
Dachdämmstoffe bei Öko-Test
Ein weiterer Vergleich kommt von der Zeitschrift „Öko-Test“. Sie hat 2012 insgesamt 16 Dachdämmsysteme verglichen. „Drei Viertel der Produkte sind 'gut' oder 'sehr gut', hieß es im Testbericht. Den vollständigen Vergleich kann man auf der Website von Öko-Test online für 1,50€ abrufen.
Fachbetriebe fürs Dach geben ebenfalls kompetente Auskunft darüber, welche Dachdämmstoffe für welches Dämmvorhaben geeignet sind.