Floatglas & das Floatglasverfahren im Überblick
Bild: "Cold End" einer Floatglasanlage, © DEXCON GMBH
Der Begriff Floatglas steht für Glas, das mit dem seit 1959 existierenden Floatglasverfahren produziert wird. Floatglas ist das am häufigsten verwendete Glas im deutschen Bauwesen und kann beispielsweise zu Verbundsicherheitsgläsern weiterverarbeitet werden.
Der Produktionsweg
Dolomit, Kalkstein, Quarzsand und Soda sind wichtige Rohstoffe von Kalk-Natronsilicat-Glas, zu dem viele Arten des Floatglases für Fenster gehören.
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Bei der Produktion von Floatglas kommt kontinuierlich flüssige Glasschmelze aus dem Ofen und fließt auf ein Bad aus flüssigem Zinn (float = fließen). Da das Flüssigglas ein geringeres spezifisches Gewicht als das Zinn besitzt, vermischt es sich nicht mit dem Flüssigmetall.
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Das flüssige Glas verteilt sich gleichmäßig auf der Zinn-Oberfläche und wird geläutert, also von Gasblasen befreit.
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Im hinteren Bereich der Floatglas–Anlage kühlt das Glas von etwa 1.100 auf ungefähr 600 Grad Celsius ab und gelangt in einem Kühlofen, in dem es weiter heruntergekühlt wird.
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Schließlich wird das noch endlose Glasband geschnitten, sodass in der Regel etwa 3,20 x 6 Meter lange Gläser entstehen, die weiterverarbeitet werden können.
Varianten und Eigenschaften von Floatglas
Jede Art von Glas hat spezielle Glaseigenschaften: auch Floatglas. Es enthält praktisch keine Blasen, andere Einschlüsse oder Schlieren und seine Lichtdurchlässigkeit ist hoch. Die Produktionsweise von Floatglas bringt auch Vorteile für die produzierende Industrie, die große Mengen Glas in verhältnismäßig kurzer Zeit herstellen kann. Gängiges Floatglas hat ein:
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Gewicht von etwa 2,5 Kilogramm pro m² und Millimeter Glasdicke,
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vier Millimeter dickes Floatglas hat einen Ug-Wert von 5,8 W/m2K. Der Ug-Wert ist der Wärmedurchgangskoeffizient für Fenster und steht für seine Wärmedurchlässigkeit.
Mögliche Weiterverarbeitung von Floatglas
Einzelne Floatglas-Scheiben werden heute kaum noch als Verglasung im Bau eingesetzt. Stattdessen wird 2fach- oder 3fach-Verglasung mit mehreren Floatgläsern für Fenster gewählt. Floatgläser können auch zu Verbundgläsern weiterverarbeitet werden, bei denen zwischen zwei oder mehr Glasscheiben eine Verbundschicht aus Kunststoff integriert wird. Je nach Produktionsweise dienen sie dann auch als Sicherheitsglas.
Ob Fenster mit Alarmgläsern, Fenster für Schall- oder Brandschutzglas oder mit besonders guten Wärmedämm-Eigenschaften: Floatglas kann Basis für all diese Fensterarten sein. Fachbetriebe für Fenster beraten gern zur richtigen Verglasung.