DAA DämmIndex/Sanierungsindex DESAX

Der DAA DämmIndex, ehemals DESAX, gibt einen Überblick über die Entwicklung der online gestellten Sanierungsanfragen in den Bereichen Dämmung, Fenster, und Dach geben. Datenbasis sind die Sanierungsanfragen, die bei DAA über die Online-Portale gestellt werden. Weiterlesen
Gina Doormann
Gina Doormann 27 Jan. 2025

DAA DämmIndex

Der DAA DämmIndex stützt sich auf die Online-Nachfrage nach Dacharbeiten, Fensterarbeiten und Dämmung und wird von DAA aus Hamburg erhoben. DAA ist einer der größten deutschen Online-Dienstleister und Portalbetreiber für regenerative Energietechnik und ist auf Anfragen zu den Themen Heiztechnik, Photovoltaik, Sanierung und Energieeffizienz spezialisiert. Die Portale von DAA verzeichnen dabei eine durchschnittliche monatliche Besucherzahl von mehr als 500.000 Seitennutzern (w/m/d). Der DAA DämmIndex basiert auf den Anfragen nach Dämm- und Sanierungsarbeiten, die auf den Portalen von DAA abgegeben wurden. Der DAA DämmIndex gibt damit Aufschluss über das aktuelle Interesse an energetischen und sonstigen Sanierungen an Wohngebäuden, stellt diese gegenüber und gewährt Einblicke in den Markt.

DAA DämmIndex 2. Halbjahr 2024: Sanierung auf besorgniserregendem Niveau

Bei der Sanierung der Gebäudehülle mit Fassadendämmung, neuem Dach und Fenstern ist nicht viel los. Die Bundesregierung hat zwar für 2024 Fördergelder in Höhe von 16,7 Milliarden Euro bereitgestellt. Doch die reichen bei weitem nicht: Die Bau- und Kreditkosten sind derart in die Höhe geschossen, dass sie jegliche Investition wieder auffressen. Hinzu kommt, dass sich die Investition in eine regenerative Heizung in vielen Fällen rein rechnerisch mehr lohnt als die in Dämmung oder Dach.

Hamburg, 27.01.2025: Die vom Bundesverband Energieeffiziente Gebäudehülle e.V. (BuVEG) früher im Jahr 2024 angedeutete Prognose auf Besserung der Nachfrage ist gemäß den Zahlen von DAA nicht eingetroffen. Im zweiten Halbjahr 2024 liegt kein Indexwert über 100, kaum einer über 50. 

Das Interesse an Dacharbeiten steigt im September und Oktober auf über 50 und fällt danach wieder ab. Interessant ist, dass es anstieg, nachdem die gekürzte Förderhöhe für Energieberatung erfolgte. Das Gewerk “Fenster” ist das einzige, das zum Jahresende eine ansteigende Tendenz zeigt. 

DAA DämmIndex H2 2024

Laut dem BuVEG habe die Sanierungsquote im deutschen Gebäudebestand im dritten Quartal 2024 bei 0,72 Prozent gelegen, im vierten nur noch bei 0,61 Prozent. Es ergebe sich eine Jahresquote 2024 von 0,69 Prozent, im Jahr 2023 habe sie bei 0,7 Prozent gelegen. Damit blieben “die Aktivitäten bei der energetischen Sanierung weiter auf einem besorgniserregend geringen Niveau”. 

Sanierungsarbeiten an der Gebäudehülle sind unbeliebt

Sanierungsmaßnahmen sind bei Hausbesitzern unbeliebt, wie eine Studie der ING aus dem November 2024 zeigt. Demnach würden im Jahr 2024 rund 30 Prozent der Befragten nur sanieren, wenn sie gesetzlich dazu verpflichtet wären. Diese Antwort gaben 2023 nur rund 12 Prozent. Weder eine Ersparnis bei den Energiekosten (26,9 %) noch Fördergelder zur vollständigen Deckung der Sanierungskosten (18,3 %) erscheinen den Teilnehmenden so überzeugend wie ein Sanierungszwang. 

Im Jahr 2023 wäre noch für 17,6 Prozent eine Förderung zur teilweisen Deckung der Kosten ein überzeugendes Argument für die Sanierung gewesen. 2024 gilt das nur noch für 8,7 Prozent der Teilnehmenden. Dieses Ergebnis zeigt einmal mehr, wie abträglich die Förderdebatten und der politische Streit des Jahres 2024 für die Sanierungswilligkeit waren.

Konjunktur im Baugewerbe weiterhin schlecht; Teuerung zu hoch

Die gesamte Baubranche geht durch schwere Zeiten. Der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) hat im Jahr 2024 einen Umsatzrückgang von 4 Prozent festgestellt. Für 2025 erwartet der Verband einen Rückgang von 2,5 Prozent. 

Laut dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung e. V. (DIW) sind die Investitionen in energetische Gebäudesanierung in Deutschland bis 2023 auf 72 Milliarden Euro gestiegen. Allerdings seien die Baupreise aber ebenfalls so in die Höhe gegangen, dass die Investitionen preisbereinigt um mehr als sechs Prozent gesunken sind. Um die Klimaziele zu erreichen, müssten die realen Investitionen deutlich höher liegen, wofür mehr Fördergelder als die von der Bundesregierung bewilligten 16,7 Milliarden Euro für 2024 notwendig wären. Denn während die Höhe der Fördermittel für 2024 zwar bereits gegenüber 2023 um 50 Prozent angestiegen war, liegt zum einen die Belastung durch Zinskosten um das Dreifache höher und die Baukosten sind zudem um 40 Prozent gestiegen.

Weiterhin sei es vor allem für Sanierungsarbeiten an der Gebäudehülle notwendig, dass die genehmigten Maßnahmen flexibel umsetzbar sind. Denn neben den anderen Herausforderungen gebe es nach wie vor Engpässe bei einzelnen Handwerksleistungen. 

Hausbesitzer beantragen Fördergelder, aber die reichen nicht

Dem gegenüber stehen die beim BAFA gestellten Förderanträge. Im zweiten Halbjahr 2024 wurden jeden Monat rund 14.000 Anträge auf Förderung zur Sanierung der Gebäudehülle beim BAFA gestellt. Das waren stets mehr als für die Förderung der Baubegleitung, die lag bei etwa 12.000 Euro jeden Monat. Hausbesitzer stellen also kontinuierlich Förderanträge für Sanierungen an der Gebäudehülle. Wenn aber diese Gelder stets von der zu hohen Teuerung aufgefressen werden, sind andere Ansätze erforderlich, um die zu hohen Energieverluste durch unzureichend gedämmte Häuser zu stoppen. 

So mahnt auch der Expertenrat für Klimafragen, dass die Reduktionsziele bei den Treibhausgasemissionen in Deutschland nur erreichbar seien, wenn gerade im Gebäudesektor deutlich mehr unternommen würde. Aber die realen Investitionen sinken aufgrund der massiven Teuerungen immer weiter – obwohl Hausbesitzer mehr und mehr Geld in die Hand nehmen. Hinzu kommt, dass das energetische Ertüchtigen der Gebäudehülle aus Fördersicht wenig attraktiv ist. Denn die Sanierungsförderung beträgt nur 15 Prozent – im Gegensatz zu Heizungsförderungen, die bis zu üppigen 70 Prozent reichen. Wenn, insbesondere bei privaten Hausbesitzern, nur ein bestimmtes Budget vorhanden ist, geben sie oft der neuen Heizung den Vortritt. Denn bei diesem Modell besteht eher die Chance auf eine schnellere Amortisation.

Bei allen Überlegungen sollten Hausbesitzer jedoch nicht vergessen, dass eine verbesserte Gebäudedämmung viele Vorteile hat. So erhöht sich der Wohnkomfort deutlich, mit Außenwänden, die sich nicht mehr kalt anfühlen oder Räumen, die viel schneller warm werden. Laut der Verbraucherzentrale geht beispielsweise in unsanierten Häusern mit Baujahr vor 1978 etwa ein Drittel der Heizwärme durch die Außenwände verloren. Ein spezialisiertes Handwerksunternehmen kann individuell berechnen, wie hoch die Ersparnis an Heizkosten nach dem Dämmen wäre. 

-----------------------------

DAA DämmIndex 1. Halbjahr 2024: Mehr Sanierungen erst im zweiten Halbjahr erwartet

DAA beobachtet in den Sanierungsfeldern Dach, Dämmung und Fenster ab dem Februar 2024 eine klar abnehmende Tendenz. Ab April erfahren die Indexwerte nochmals einen weiteren Knick nach unten.

DAA DämmIndex H1 2024

Der Bundesverband energieeffiziente Gebäudehülle e.V. (BuVEG) hatte für das erste Halbjahr 2024 eine gleiche bis geringere Sanierungsquote in den Bereichen Dach, Fassade und Fenster prognostiziert. 

Diese Prognose bestätigen die Zahlen von DAA im Vorjahresvergleich nun: Vor allem im Bereich Dach sind klare Einbußen erkennbar. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist hier in absoluten Zahlen eine Abnahme der Nachfrage sichtbar. Die Nachfragedynamik im Vorjahr war konstanter und es gab kein so deutliches Absinken nach Ende April bis Anfang Mai. Schaut man in den Bereichen Dämmung und Fenster im Vergleich 2023/34 auf die absoluten Zahlen, so waren sie 2023 klar stärker als 2024. 

Laut dem BuVEG ist aber Besserung in Sicht: In der zweiten Jahreshälfte 2024 prognostiziert er einen leicht wachsenden Markt für Bestandsimmobilien mit einhergehender zunehmender Sanierungstätigkeit. 

Steigende Kreditzinsen ein Bremsfaktor im Frühjahr 2024

Laut Interhyp waren die Kreditzinsen im Januar 2024 auf einem Tiefpunkt. Ab April stiegen sie kontinuierlich an. Auch dieser Aspekt könnte auf private Sanierungsvorhaben bremsend gewirkt haben. 

Weiterhin scheint es wenig Wissen über die BEG-Förderkulisse zu geben. So sind seit 2024 zusätzlich zu dem förderfähigen Höchstsatz von 30.000 Euro für den Heizungstausch weitere 30.000 Euro für Sanierungstätigkeiten möglich, also insgesamt 60.000 Euro. Ein höherer Bekanntheitsgrad dieser Fördermöglichkeit könnte sich positiv auf die private Sanierungstätigkeit auswirken.

Der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) vermeldet für das erste Quartal 2024 einen nominalen Umsatzrückgang von mehr als 3 Prozent. Ein Problem für Bauherren und Investoren sei zudem die schrittweise und somit verzögerte Freigabe der BEG-Fördermittel. Als Hemmnis für das Bauhauptgewerbe sieht der Verband außerdem die sehr hohen technischen und vor allem energetischen Anforderungen an das Bauen. 

Wie DAA die Entwicklung einschätzt

Wir als DAA haben besonders im ersten Halbjahr 2024 mit vielen Marktteilnehmern aus dem Bereich Dämmung gesprochen. Im Ergebnis teilen wir die Einschätzung, dass die Nachfrage, neben dem bekannten Thema des Zinsanstieges, vor allem durch die Unklarheiten und Verzögerungen bei der Förderkulisse empfindlich gestört wurde. Diese Störung hält, trotz im Endeffekt guter Optionen für den sanierenden Hausbesitzer, bis dato noch an. Leider wurde so bereits einigen vielversprechenden neuen Geschäftsmodellen im Markt das Momentum genommen. Dies ist bei einem so wichtigen und höchst effizienten Ansatz zum Thema Klimaschutz mehr als bedauerlich.

------------------------------------------------------------------

DAA DämmIndex 2. Halbjahr 2023: schwieriges Umfeld, geringe Dynamik

Hinsichtlich Maßnahmen zum Dämmen und Sanieren von Gebäudehüllen beobachtet DAA ein sehr verhaltenes zweites Halbjahr 2023. Angesichts der hitzigen energiepolitischen Debatte um die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) und dazugehöriger Verunsicherung der Hausbesitzer verwundert das wenig.

DAA DämmIndex 2. Halbjahr 2023

DAA-Indexwerte, die im zweiten Halbjahr 2023 ausnahmslos unter 50 lagen, zeigen die geringe Dynamik. Im Vorjahreszeitraum 2022 war noch eine deutliche Tendenz zur Gebäudedämmung ablesbar, mit Indexwerten zwischen etwa 60 und 100. Im zweiten Halbjahr 2023 ist hingegen nur eine geringe Präferenz für Dämmmaßnahmen ablesbar. Insgesamt liegen die für Fenster, Dämmung und Dach recht dicht in einem Feld zwischen 20 und 45 Indexpunkten beisammen.

Teure Baumaterialien und geringe Förderhöhe als mögliche Faktoren

Weitere bremsende Faktoren könnten die für Gebäudesanierungen im Vergleich zu Heizungen niedrige Förderhöhe und ein komplexes Fördersystem gewesen sein. So war die
Höhe der Zuschüsse an das Erreichen einer bestimmten Effizienzhausstufe gekoppelt. Hierbei konnten beim Erreichen der höchsten Effizienzhausstufe maximal 20 Prozent Tilgungszuschuss zum Förderkredit erreicht werden. Ein Zuschuss zur Sanierung der Gebäudehülle konnte maximal 20 Prozent der Investitionssumme betragen. Die Grundförderung lag bei 15 Prozent.
Weiterhin hohe Preisindizes für Baumaterialien könnten den Wunsch, das Eigenheim zeitnah zu sanieren, ebenfalls gedämpft haben. Die Indexwerte gaben laut dem Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) gegenüber dem Vorjahreszeitraum zwar leicht nach, bewegten sich aber immer noch deutlich jenseits der Hundertermarke. In Verbindung mit stark gestiegenen Zinsen ist die Zurückhaltung bei Sanierungsmaßnahmen an der Gebäudehülle somit nachvollziehbar.
 

Die Fördermodalitäten für Fenster, Dämmung und Sanierung werden auch in der BEG 2024 weitgehend gleichbleiben. Der ZDB meldet für 2024 eine Prognose von einem dreiprozentigen Umsatzrückgang des Baugewerbes.
 

DAA schaut gespannt auf die Entwicklungen im Bereich des Dämmens und Sanierens im Jahr 2024. Ebenso interessant wird die weitere Reaktion von Verbrauchern auf die Förderkulisse sein.

-------------------------------

DAA DämmIndex 1. Halbjahr 2023: Schwerpunkt auf Gebäudedämmung, weniger Dachsanierungen

Im ersten Halbjahr 2023 lag der Interessenschwerpunkt klar auf der Gebäudedämmung. Mitverantwortlich für den Peak im März kann die Neufassung der EU-Gebäuderichtlinie gewesen sein. Dass Dachsanierungen deutlich weniger nachgefragt waren als 2022 im gleichen Zeitraum, kann an der vergleichsweise abgekühlten Photovoltaik-Nachfrage gelegen haben.

DAA DämmIndex 1. Halbjahr 2023

Im gesamten ersten Halbjahr 2023 stellte DAA fest, dass die Nachfrage nach Dämmarbeiten deutlich über der nach Dach- und Fenstersanierungen lag. Im Vergleichszeitraum 2022 war diese Entwicklung ähnlich – allerdings ohne den Peak im März. Dessen Abflachen fiel nach dem März 2023 zeitlich betrachtet mit dem Inkrafttreten der Energiepreisbremsen zusammen. Zudem beschloss das EU-Parlament im März 2023 Sanierungspflichten für Bestandsgebäude in einem festgesetzten zeitlichen Rahmen. 

Im ersten Halbjahr 2023 lag das Interesse an Fenstersanierungen durchgehend über dem an Dacharbeiten. Im Vergleichszeitraum 2022 sah das anders aus: Hier stieg das Interesse an Dachsanierungen vor allem ab März sprunghaft an – als der Krieg gegen die Ukraine begann und eine Energiekrise sowie einen Solarboom auslöste. Da letzterer vor allem die Dächer betraf, lag deren Sanierung im Zuge des Belegens mit Solaranlagen nahe. 

Das ist im Jahr 2023 anders und zudem stieg im Frühjahr die Nachfrage nach Photovoltaik nicht wie erwartet an. Dieses Jahr stehen Heizungssanierungen und mit ihnen eine gut gedämmte Gebäudehülle im Vordergrund, nicht zuletzt stark getrieben durch rege öffentliche und politische Debatten. Da ist die im Vergleich höhere Nachfrage nach Dämm- und Fensterarbeiten, die an den Zahlen von DAA ablesbar ist, nur folgerichtig. 

--------------------------------------

DAA DämmIndex 2. Halbjahr 2022: Deutliche Reaktion auf BEG-Novelle

Laut dem DAA DämmIndex war im zweiten Halbjahr 2022 vor allem das Interesse an Dämmarbeiten hoch. Für alle Sanierungsleistungen gab es im Vorlauf der BEG-Novelle vom 28. Juli deutlich mehr Anfragen. Schlechtere Förderkonditionen der neuen Fassung könnten den anschließenden Nachfragerückgang begründen.

Hamburg, den 24.01.2023. Im zweiten Halbjahr 2022 stiegen bei DAA die Anfragen nach Fenster-, Dämm- und Dacharbeiten zwischen Juli und August deutlich an. Ab August fiel das Interesse an Dämmungen und Dachsanierungen wieder ab, einzig die Nachfrage nach dem Gewerk Fenster blieb von August bis September auf einem Plateau von 61 Indexpunkten. Im Oktober sank auch hier die Nachfrage auf 48 Indexpunkte. 

DAA DämmIndex 2. Halbjahr 2022

Nachfrage schwankt deutlich rund um die BEG-Novelle

Es ist davon auszugehen, dass die Nachfrage zwischen Juli und August stieg, da am 28. Juli 2022 eine Novelle der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) in Kraft trat. In diesem Zuge sollten einige Fördersätze sinken. Wer noch von der höheren Förderung gemäß der alten Regelung profitieren wollte, musste seinen Förderantrag noch vor dem 28. Juli stellen. Diesen Trend hat auch das BAFA bestätigt: Dort seien im August fast die Hälfte der insgesamt rund 740.000 Anträge auf die BEG-Förderung eingegangen.

Ein Anstieg der Nachfrage bei DAA nach Dämmarbeiten im November war sowohl 2022 als auch bereits 2021 zu beobachten. 2021 war der Energiepreis allerdings deutlich gestiegen. Diese Entwicklung hat es 2022 hingegen nicht gegeben. Im Gegenteil: Hier fiel der Gaspreis zum November sogar, wenn auch auf sehr hohem Niveau. 

Zwischen November und Dezember 2022 sank die Nachfrage nach allen Gewerken. Dies war bereits 2021 der Fall. Im November 2022 kann die Ankündigung, die CO₂-Preiserhöhung von 2023 auf 2024 zu verschieben, diesen Effekt verstärkt haben, da die Dringlichkeit einer Sanierungsmaßnahme etwas genommen wurde. Die gleiche Auswirkung könnte die staatliche Übernahme des monatlichen Energie-Abschlags im Dezember 2022 gehabt haben.

-----------------------

DAA DämmIndex im Jahresrückblick 2022

Im Bereich Dämmen und Sanieren waren 2022 bei DAA vor allem zeitliche Zusammenhänge mit förderpolitischen Änderungen im Anfrageverhalten erkennbar. Als am 24. Januar 2022 die BEG-Förderung vorläufig gestoppt wurde, gingen die Anfragen nach den Gewerken Dach, Dämmung und Fenster zurück. Sobald im Februar die Antragstellung wieder möglich war, stieg das Interesse wieder deutlich. Im März gab es mehr Nachfragen nach Dachsanierungen, während die nach Dämmung und Fenster abfielen. Hier kann ein Zusammenhang mit der zeitgleich deutlich höheren Nachfrage nach Photovoltaikanlagen bestehen – da es sinnvoll ist, die Dachsanierung mit der Installation einer neuen PV-Anlage zu kombinieren.

Abweichend von den Vorjahren lagen 2022 die Anfragespitzen nach Dämm- und Sanierungsarbeiten im März und im April. Auch hier liegt ein Zusammenhang mit den außen- und förderpolitischen Ereignissen in diesem Zeitraum nahe. Zum Beispiel konnte ab dem 15. April 2022 ein 15-prozentiger Zuschuss zu Dämmmaßnahmen beantragt werden. Im Vorlauf stieg das Interesse an der Gebäudedämmung deutlich.

Am 28. Juli trat die BEG-Novelle in Kraft, die besonders die Förderung energetischer Sanierungen fokussierte. Bei DAA war in dessen Vorlauf ein deutlicher Anstieg der Nachfrage nach Fenster-, Dämmungs- und Dacharbeiten erkennbar. Allerdings sollten einige Fördersätze ab dem 28. Juli auch sinken, sodass Eile geboten war, um noch von den höheren Fördersätzen zu profitieren.

----------

DAA DämmIndex 1. Halbjahr 2022: Gestoppte Förderung und hohe Energiekosten beeinflussen Sanierungsinteresse

Die Nachfrage nach Dämmarbeiten bei DAA war im ersten Halbjahr 2022 größer als im Vorjahr. Reaktionen auf rasche Änderungen der Förderkulisse sind ebenso ablesbar wie ein – indirektes – Reagieren auf die angespannte Energieversorgung. Ungewöhnlich ist daher, dass dieses Jahr die Anfragespitzen im März und April lagen.

Hamburg, den 15.07.2022. Die Nachfrage nach Sanierungsarbeiten an Fenstern, Dach oder Dämmung bei DAA aus Hamburg lag insgesamt leicht über dem Vorjahresniveau. Ungewöhnliche Ausreißer nach oben zeigten sich in März und April.

Überraschender Förderstopp im Januar lässt Anfragen zurückgehen

Der plötzliche und unerwartete Förderstopp der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) zum 24. Januar 2022 betraf nicht nur Neubauten, sondern auch Anträge auf Sanierungsförderung. Dieser Schreckmoment kann der Auslöser für einen Rückgang der Anfragen für Sanierungsleistungen an Dach, Dämmung und Fenstern bei DAA gewesen sein. Wenngleich die BEG-Einzelmaßnahmenförderung für Dämmarbeiten und Dachsanierungen nicht von dem Stopp betroffen war, schien auch hier zunächst ein Zögern zu herrschen. Dass am 22. Februar 2022 der Förderstopp wieder aufgehoben wurde, kann eine Ursache für das Anfragehoch im März in den Gewerken Fenster und Dämmung gewesen sein.

Interesse an Dachsanierung und Photovoltaik korrelieren im April

Für Dacharbeiten folgte, mit leichter Verzögerung, ein deutlicher Peak. Hier ist eine ähnliche Entwicklung wie bei Photovoltaik-Anfragen erkennbar: Auch dort verzeichnete DAA ein besonders stark ausgeprägtes Anfragehoch im April. Hier liegt ein Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine, den stark gestiegenen Energiepreisen und der Suche nach alternativer Stromversorgung nahe. Möglicherweise steht dazu auch das erhöhte Interesse an Dachsanierungen in Verbindung, denn beides fällt in den Bereich der energetischen Ertüchtigung eines Hauses. Es könnte daher auch die Überlegung, Dacharbeiten mit der Installation einer Photovoltaikanlage zu kombinieren, die Nachfrage gefördert haben.

Insgesamt ist die Nachfrage nach Dämmungsarbeiten bei DAA deutlich größer als die nach Fenster- und Dacharbeiten. Bei allen genannten Gewerken stieg jedoch das Anfrageaufkommen von Mai bis Juni nochmals an. Seit diesem Zeitraum wurde von politischer Seite häufiger eine mögliche Gasknappheit aufgrund des Krieges in der Ukraine thematisiert – eine mögliche Ursache für die erhöhte Nachfrage nach Maßnahmen für eine gut gedämmte Gebäudehülle.

--------

----- ARCHIV -----

Sanierungsindex DESAX sorgt für Transparenz im Sanierungsmarkt

„Bislang war es schwierig, während des Jahres abzuschätzen, wie sich die Sanierungszahlen entwickeln. Der DESAX gibt hier wichtige Hinweise“, sagt EnBauSa-Geschäftsführerin Silke Thole. Es ist dabei immer spannend, die Anfragen zu analysieren, da sie interessante Einblicke in das Geschehen am Markt in der Bau- und Sanierungsbranche bieten.

DESAX-Verlauf der Jahre 2012 bis 2016

Gina Doormann
Gina Doormann
Dachdecker, Dämmungsexperten & Fensterbauer aus den größten Städten in Deutschland (Alle Städte)
Dachdecker, Dämmungsexperten & Fensterbauer aus den größten Städten in Österreich (Alle Städte)